Iran

Ehrlich gesagt, war es eine Mischung aus Neugier und Beklemmung, aus Stolz und geehrt fühlen, als ich vor Jahresfrist von Frau Professor Togha eine Einladung, auf dem 5. Iranischen Kopfschmerz Kongress zu reden, erhalten hatte. Trotz aller Einwände, die ich sicherlich gehabt habe, sagte ich zu und, um es vorweg zu nehmen: bei meiner Abreise aus Teheran gesellte sich ein weiteres sehr starkes Gefühl zu den oben genannten vieren: Demut.

Dazu später mehr.

Ich reiste nicht allein. Professor Stefan Evers, Generalsekretär der internationalen Kopfschmerzgesellschaft begleitete mich genauso wie Professor Lars Edvinsson aus Schweden (zukünftiger Präsident der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft und der weltweit renommierteste Forscher über die Pathophysiologie von Migräne). Außerdem folgten der Einladung aus Teheran Professor Jes Olesen, Direktor des Danish Headache Centers in Kopenhagen sowie seine Kollegin Professor Rigmor Jensen. Beide sind weltweit geschätzte Kollegen, die sich um die Erforschung und Klassifikation von Migräne und Kopfschmerzen verdient gemacht haben.

Die drei Tage in Teheran waren gespickt mit hochkarätigen Vorträgen und Workshops. Ich konnte sehr viel lernen. Sehr beeindruckt hat mich zum Beispiel der absolut hohe Wissensstand der iranischen Kolleginnen und Kollegen. Ehrlich: das hatte ich nicht erwartet. Dann die erfrischende Neugier, die Lust zu lernen gepaart mit einer enormen Herzlichkeit und Gastfreundschaft, die wir alle – da waren sich unsere europäischen Kollegen einig – so noch nicht erlebt hatten.

Ich habe zahlreiche junge, aktive, sehr kluge und kenntnisreiche Kollegen, mehr noch Kolleginnen kennengelernt. Den Blick über den Rand meines kleinen Tellers empfand ich als ein großes Privileg und als Chance, abseits der allgegenwärtigen Vokabeln wie Atomabkommen oder Embargo mit Vorurteilen der groben und gröberen Art aufzuräumen.

Mit dem Vorsatz, im Rahmen unserer Möglichkeiten, die Kontakte nicht abreißen zu lassen, reisten wir nach fünf Tagen (Wir nutzten die Gunst der Stunde und besuchten noch zwei Tage Isfahan) wieder ab.

Dass die Rückreise wegen eines technischen Defektes des Flugzeuges der Turkish Airlines dann 48 Stunden dauerte, war fast nebensächlich…

Ich freue mich auf ein Wiederkommen.
Einige Impressionen finden Sie im Anhang.

Ihre
Dr. Astrid Gendolla

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