(To Whom It May Concern)
»Der Ärztemangel ist kein Grund jedem Hans und Franz die Approbation zu erteilen. Das jemand wie Frau Dr. Huhn sich Ärztin nennen darf ist mir ein Rätsel.»
»Eine schlechtere Praxis habe ich noch nicht gesehen. War mit meiner Oma da. Empfangen wurden wir von einer übelgelaunten Frau, bei der ich mich gefragt habe, ob Sie ihre Ausbildung in einem Bootcamp gemacht hat. Die Ärztin war unhöflich, unfreundlich und besaß null Empathie. Absolute Katastrophen Praxis. Liegt bestimmt daran, dass wir keine Privatpatienten sind. Traurig…«
Die Welt ist keine Google und unsere Praxis sicherlich nicht der Nabel der Welt. Vielleicht ist das der Grund, warum wir uns in unserer Praxis bisweilen nicht so wichtig nehmen und wir außerdem Google-Bewertungen so wenig Beachtung schenken. Wir behalten uns trotzdem vor, das eine oder andere Mal unser direktes Patientenumfeld und seine Animositäten zu kommentieren.
Diese zwei Google-Kommentare sprechen Bände. Einmal abgesehen davon, dass Frau Dr. Huhn zum Zeitpunkt des Google-Eintrages sich in Elternzeit um ihr kleines Kind kümmerte (also gar nicht gemeint sein konnte): woher kommen diese Frechheiten, Übergriffe, verbalen Beleidigungen meistens kombiniert mit unsäglicher Dummheit. Was glauben die VerfasserInnen bewirken zu können. Die Wut, die schlechte Laune, die Aggression treffen uns nicht. Wir fühlen uns nur bedingt angesprochen. Aus meiner Erfahrung als Psychotherapeutin kann ich Ihnen aber sagen, Ihr Verhalten fällt auf Sie selbst zurück. Sie sind diejenigen, die sich Ihren eigenen Frust spiegeln, was nicht selten zu Magenproblemen führt. Dann bewegen Sie sich zu einem nächsten Facharzt, der sich eigentlich jetzt schon über Ihre Google-Einträge freuen darf… Eine beklagenswerte Abwärtsspirale!
Ich selbst frage mich, ob Ihnen – so en passant – einmal aufgefallen ist, wie sehr wir uns den Arm für Sie ausreißen. Das ist nach bald drei Jahren Corona-Pandemie keine Selbstverständlichkeit. Keinen Tag die Praxis geschlossen, jeden Tag zehn Stunden durch eine Maske geatmet, Schutz für uns und vor allem unsere Patienten sehr ernst genommen, ausreichend Termine zur Verfügung gestellt (zweimal in der Woche bis 20 Uhr).
Und in aller Regel können wir – das Ärzte- und Praxisteam – effektiv helfen. Sonst wäre unsere Praxis doch wahrscheinlich verwaist und würde nicht von einer jährlich fünfstelligen Patientenzahl aufgesucht werden.
Wir haben immer ein offenes Ohr für Ihre Belange, Ihre Sorgen, Ihre Kritik. Wir bitten aber höflichst um eine angemessene Form und am besten direkt mit uns zu reden.
Wenn Sie das nicht gewährleisten können, dann quälen Sie doch lieber weiter Ihre Lieblings-Begonie oder Ihren Kuschel-Wombat, aber lassen Sie uns in Ruhe. Wir brauchen Sie nicht.
Ihre Dr. Astrid Gendolla