Liebe Patienten und Patientinnen, …

… die Diagnose kam aus heiterem Himmel. Ein Zufallsbefund sozusagen. Und danach? MRT, Biopsie, Nuklearmedizin, Operation! Die ganze Klaviatur der modernen Medizin. Und bevor Sie jetzt einen Schreck bekommen: nein, nicht ich. Mir geht es gut. Es war eine mir sehr nahestehende Person, die die Diagnose Krebs erhielt und von einem auf den anderen Tag war nichts mehr wie es schien. Kein Stein in meinem Inneren auf dem anderen. Vielleicht, habe ich mir vorgestellt, wäre ich an seiner Stelle? Vielleicht wäre dann alles besser zu ertragen?

Oft frage ich Sie, meine Patienten, „wie viele Leben haben Sie?“ Und dann diskutieren wir über Prioritäten und Veränderungsmöglichkeiten. Sie können sich vorstellen, diese Frage habe ich mir in den letzten Monaten auch selbst immer wieder gestellt. Lebensbedrohliche und lebensverändernde Krankheiten hinterlassen eben Spuren, die nicht mit einem „Kopf-hoch-morgen-geht’s-wieder-Wisch“ vom Tisch sind. In dieser schweren Zeit habe ich Kollegen kennen lernen dürfen, die mit hoher Kompetenz und tiefer Menschlichkeit den Beweis dafür angetreten haben, dass Beruf von Berufung kommt. Ich habe Menschen im Pflegedienst angetroffen, denen es wirklich im allerbesten Sinn um den Patienten geht, der Hilfe benötigt. Immer freundlich, mit hohem Sachverstand und einer ordentlichen Portion Ruhrpotthumor. Diese Menschen haben eine fatale Fehleinschätzung, eine grobe Fehldiagnose zeitweise vergessen gemacht.

Und ich habe wieder einmal erfahren, wie wichtig ein gutes Team ist, wir sehr ich mich zurücklehnen, bisweilen sogar fallen lassen konnte, weil ich wusste, in der Praxis läuft nichts nach Plan, in meiner Praxis werden in solchen Zeiten Pläne übererfüllt.

Um es kurz zu machen: eine Operation ist geglückt, vermutlich gerade noch rechtzeitig, der Patient ist guter Dinge und somit wird es Zeit, dass ich mich auch wieder anderen Dingen zuwende.

Weil wir doch wieder viel vor haben in der Zukunft; weil wir uns räumlich wie personell noch einmal vergrößern zum Beispiel; weil eine neue Migräneprophylaxe frischen Wind in die Kopfschmerztherapie bringt; weil wir noch einmal eine neurologische Praxis in unser bestehendes System integrieren werden. Wir werden berichten!

Und meine eigene Frage nach Prioritäten?

Ich werde mir in den nächsten Wochen einen lang gehegten Traum erfüllen, einen, der seit Studienzeiten Bestand hat und eine mehrwöchige Reise durch das südliche Afrika unternehmen. Wann, wenn nicht jetzt?

Ihnen wünsche ich, auch im Namen aller meiner Kollegen und Kolleginnen sowie meiner medizinischen Helferinnen, eine gesegnete Weihnachtszeit, für das Jahr 2019 Gesundheit und viele gute Begegnungen.

Und wenn wir Ihnen an der einen oder anderen Stelle dabei helfen können: wir versprechen an dieser Stelle unser Allerbestes für Sie zu geben!

Bleiben Sie uns wohl gesonnen.

Ihre

Dr. Astrid Gendolla

PS. Da wäre noch etwas sehr Wichtiges: Vielen herzlichen Dank für all die Geschenke, die Sie zu uns in die Praxis getragen haben. Nicht nur die Kombination aus Zucker und Mehl tat richtig gut;-))

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